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Die Ernährung ist ein zentrales Thema, das uns alle betrifft. Doch wie sieht es mit der Ernährungssituation in der Schweiz aus? Wie können wir sicherstellen, dass alle notwendigen Nährstoffe auf unseren Tellern landen und wie können wir gezielt Maßnahmen ergreifen, um eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung zu fördern? Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) arbeitet an einer Lösung und führt verschiedene Studien und Monitorings durch, um repräsentative Informationen über die Ernährungsgewohnheiten und die Nährstoffzufuhr der Bevölkerung zu sammeln.
Neue Studie: So isst die Schweizer Jugend wirklich!
In diesem Artikel geht es um aktuelle Projekte des BLV, insbesondere um das nationale Ernährungsmonitoring für Kinder und Jugendliche in der Schweiz, genannt menuCH-Kids. Diese Studie soll erstmals detaillierte Daten über die Ernährungssituation der 6- bis 17-jährigen in der Schweiz liefern. Doch warum ist es so wichtig, die Ernährung von Kindern und Jugendlichen zu untersuchen?
Eine ausgewogene Ernährung ist in der Wachstumsphase besonders wichtig. Sie hilft nicht nur bei der körperlichen und geistigen Entwicklung, sondern verringert auch das Risiko für Gesundheitsprobleme wie Übergewicht und Karies, aber auch für Krankheiten, die normalerweise erst später im Leben auftreten, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Krebs. Im Jugendalter bilden sich oft Präferenzen für bestimmte Essgewohnheiten aus, die bis zum Erwachsenenalter beibehalten werden und so das Gesundheitsverhalten mitprägen.
Das BLV nutzt die Daten aus der menuCH-Kids Studie, um zielgerichtete Maßnahmen zu bestimmen, um eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung zu fördern. Die gewonnenen Informationen werden auch der Forschung und Wissenschaft zugänglich gemacht.
Was kommt auf den Teller? Ernährungsrisiken in der Schweiz im Fokus
Die menuCH-Kids Studie verwendet verschiedene Erhebungsinstrumente, um die Daten zu sammeln. Die Portionsgrößen der verzehrten Lebensmittel werden mit Hilfe von Haushaltsmassen und eines Fotobuches geschätzt. Zusätzlich werden die Körperhöhe, das Körpergewicht und der Hüft- und Taillenumfang der befragten Personen erfasst. Die Daten werden anhand von Ernährungstagebüchern über einen Tag (24h-Records) und 24-Stunden-Erinnerungsprotokollen (24h-Recalls) ermittelt. Die Teilnahme an der Studie sowie die Abgabe von Urin- und Blutproben beruhen auf Freiwilligkeit.
Die menuCH-Kids Studie soll die jahreszeitlichen Einflüsse (Saisonalität) auf den Lebensmittelverzehr und das Ernährungs- und Gesundheitsverhalten korrekt abbilden. Die Interviews werden über ein Jahr gleichmäßig über diesen Zeitraum und alle sieben Wochentage verteilt durchgeführt. Die Stichprobenziehung der Kinder und Jugendlichen erfolgt über das Bundesamt für Statistik (BFS) aus dem Stichprobenrahmen für Personen- und Haushalterhebungen. Dabei wird eine Nettostichprobe von rund 1800 Personen angestrebt.
Die Ergebnisse der menuCH-Kids Studie werden wichtige Einblicke in die Ernährungsgewohnheiten von Kindern und Jugendlichen in der Schweiz liefern. Basierend auf diesen Ergebnissen können zielgerichtete Maßnahmen entwickelt werden, um eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung zu fördern und das Risiko für ernährungsbedingte Gesundheitsprobleme zu verringern.
Studie läuft noch
Es ist wichtig zu beachten, dass die Studie noch läuft und die endgültigen Ergebnisse erst im Juni veröffentlicht werden. Dennoch ist die menuCH-Kids Studie ein vielversprechendes Projekt, das dazu beitragen wird, das Verständnis für die Ernährung von Kindern und Jugendlichen in der Schweiz zu verbessern.
Fazit der Autorin (mit Veganismusbezug)
Ich hoffe, dass die Schweiz irgendwann vegan wird, aber diese Studie konzentriert sich auf die Förderung einer ausgewogenen Ernährung, unabhängig von der Ernährungsweise. Es ist wichtig, dass die Menschen Zugang zu den notwendigen Nährstoffen haben, um ihre Gesundheit zu fördern, und diese Studie ist ein Schritt in diese Richtung. Man kann es nicht genug betonen: je mehr Menschen ihr Wissen erweitern, desto mehr Menschen werden einsehen, dass die vegane Ernährung die gesündeste ist.
Erhebungsinstrumente:
- 1-Tages-Ernährungsprotokoll (24h-Record) für Sechs- bis Dreizehnjährige
- 24-Stunden-Erinnerungsprotokoll (24h-Recall) für Vierzehn- bis Siebzehnjährige
- Fragebogen zur Ernährung und Gesundheit für alle Altersgruppen
- Fragebogen zur Verzehrshäufigkeit (FPQ) als Ergänzung
- Fragebogen zum sozioökonomischen Status für Eltern
- Anthropometrie für alle Altersgruppen
Datenschutz:
- Teilnehmerdaten werden pseudonymisiert und vertraulich behandelt
- Auswertungen und Analysen werden ohne Bezug zu Namen und Anschrift vorgenommen
- Informationen werden ausschließlich in anonymisierter Form dargestellt
Zusammenarbeit und Zeitplan:
- Konsortium besteht aus 10 Institutionen
- Projektstart: 1. Juni 2022
- Erstellung des Durchführungskonzepts und Durchführung der Pilotstudie: 2022 bis 2023
- Durchführung der Hauptstudie und Auswertung der Ergebnisse: 2023 bis 2025
- Projektende: 31. Mai 2025
Quellen:
- Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV). (2022). Ernährungsmonitoring und -forschung. Abgerufen am 2. März 2023, von https://www.blv.admin.ch/blv/de/home/lebensmittel-und-ernaehrung/ernaehrung/ernaehrungsmonitoring-und–forschung.html
- Bundesamt für Statistik. (2022). BFS Stichprobensurveys. Abgerufen am 2. März 2023, von https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/erhebungen/surveys/stichprobensurveys.html
Sich vegetarisch oder vegan zu ernähren, liegt im Trend oder ist es “nur” ein vorübergehender Trend? Zunehmend entscheiden sich auch Kinder oder Jugendliche für eine fleischlose Ernährung. Ist der Verzicht auf tierische Produkte in diesem Alter gefährlich? Oder bietet er gesundheitliche Vorteile? Die Motive für eine vegetarische oder vegane Ernährung sind vielfältig. Insbesondere im Kindes- und Jugendalter stehen weniger gesundheitliche oder ökologische Aspekte im Vordergrund, als vielmehr ethische oder weltanschauliche Überlegungen. Weiter gibt es mehr und mehr Elternpaare, die für sich als ganze Familie entscheiden, auf Fleisch oder allgemein auf tierische Produkte zu verzichten. Andererseits gibt es Jugendliche, die von sich aus beschliessen, vegetarisch oder vegan zu leben, manchmal auch gegen den Widerstand der eigenen Eltern. Nicht ausser Acht lassen darf man insbesondere weibliche Teenager, die eine vegetarische oder vegane Ernährung vordergründig benützen, um eine zugrunde liegende Essstörung zu maskieren, diesen Umstand benutzten, um ihre Kalorienzufuhr und damit ihr Gewicht effizienter kontrollieren oder reduzieren zu können. Eltern, Schulen, Bezugspersonen oder Ärzte müssen daher aufmerksam werden, wenn insbesondere Jugendliche mehr und mehr die Nahrungsmittelauswahl einschränken. Eine ovo-lacto-vegetarische Ernährung mit spezifischem Augenmerk auf die “kritischen” Nährstoffe kann in jedem Alter eine grundsätzlich adäquate, gesunde Ernährungsform darstellen, selbst im Säuglings- und Kindesalter sowie auch in der Adoleszenz. Sie ist auch langfristig als unproblematisch zu beurteilen, sofern trotz fleischloser Ernährung eine breite Palette an Lebensmitteln angeboten und konsumiert wird. Eine vegane Ernährung hingegen ist gerade im Säuglings- und Kleinkindesalter grundsätzlich klar nicht empfohlen. Sie ist nur dann ohne Mangelerscheinungen möglich, wenn entsprechendes Wissen, eine gut geplante und sorgfältige Nahrungsmittelauswahl und -kombination sowie regelmässige klinische Kontrollen gewährleistet sind. Diese klinischen Kontrollen sollen in erster Linie auch die Prüfung des Wachstums sowie der Pubertätsentwicklung beinhalten. Die entsprechende Beratung der Familien oder Jugendlichen benötigt Fingerspitzengefühl und soll insbesondere die individuellen Gründe für die fleischlose Ernährung berücksichtigen und respektieren . Gerade bei vegan ernährten Kindern mit Familie soll initial und wo gewünscht auch im Verlauf qualifizierte Ernährungsberatung unbedingt empfohlen werden. Die Debatte wird kontrovers geführt. Spannende Thematik für diesen Blog und natürlich stets ausbaufähig.
Salut Leanne
Meiner Meinung nach, müsste man diese Argumentation gedanklich splitten,dass heisst:
Zum einen die gesundheitlichen und ökologischen Aspekte sowie ethische und weltanschauliche Beweggründe einer veganen/ (vor)pubertierende Trotzhaltung in der Adoleszenz, vorest inhaltlich trennen. Nichtsdestotrotz wäre eine Recherche anhand von Umfragen oder Erfahrungsberichte durch die Community sehr interessant, um die individuelle ” I am vegan as fuck” (innere) Haltung (Quelle: official sponsor: http://www.blackglove.org) sowie Motivationsgründe einer durchschnittlichen schweizer Familie analysieren und besser verstehen zu können.
Ein kurzer Nachtrag zum gesundheitlichen Aspekt:
Fakt ist, die pädiatrie Schweiz ist zuständig für die Anerkennung und Zertifizierung der strukturierten multiprofessionellen Behandlung von übergewichtigen und adipösen Kindern und Jugendlichen in Individualtherapie oder in Gruppenprogrammen und die pädiatrischen Adipositas-Referenzzentren. Weiter ist sie zuständig für die Ausarbeitung von Reglementen und die Vertragsverhandlungen mit den Krankenkassen. Vielleicht sollte man dort gedanklich anknüpfen, um das vorhandene Wissen in der Community teilen zu können.
Vielen Dank für diesen wertvollen Beitrag Leanne. Ich sauge das gerne alles als Inspiration für künftige Artikel auf. Wenn du möchtest können wir auch deinen Artikel veröffentlichen, wenn du selber gerne mehr darüber schreiben möchtest. Hier sind mehr Informationen darüber: https://veganistgesund.ch/vegan-in-der-schweiz-eure-artikel/. Ich wünsche dir ein super schönes Wochenende.
Maria, vielen dank für dein Feedback. Sehr gerne sende ich dir demnächst ein frisch gebackener “Leanne-Artikel” zum Hochladen zu. Dabei möchte ich lediglich meinen Namen erwähnen, ohne sozial verlinken und verstricken. Danke für dein Verständnis. 😉